„Freundschaft ist nicht nur ein Wort
Für Freundschaft gibt es keine Grenzen
Als Zeichen der Freundschaft sind wir hier zusammen
Als Zeichen der Freundschaft in dieser Welt
Tschechen, Deutsche und Ungarn
Kommen nach Staufenberg
Wir spielen, singen, lachen und tanzen
Damit bauen wir Europa auf“
Diese Strofen auf die Melodie zu dem Lied „Liebe ist nicht nur ein Wort“ haben die Jugendliche aus drei Europäischen Ländern gedichtet und zwar bei der Gelegenheit des Internationalen Jugendaustauschs in Staufenberg. Da trafen sich wieder Kinder aus drei Partnerstädten – Staufenberg (Deutschland), Mährisch Trübau (Tschechien) und Tarjan (Ungarn). Alle sangen es auf der Messe, die thematisch auch auf die Freundschaft orientiert war. Und genau dieses Thema begleitete uns durch den ganzen Aufenthalt.
Das Programm war spannend und abwechslungreich wie immer. Den ersten Tag verbrachten wir in dem Aquapark in Marburg, wo es ganz viele tolle Attraktionen gab, Ein Tag später wendeten wir uns schon Richtung Saalburg zu. Da, auf der römischen Grenzwall zwischen Donau und Rhein, bekamen wir anschauliches und lebendiges Bild von der römischen Lebensweise. Und es war nichts theoretisches! Man konnte sich alles ausprobieren. Die Jugendliche marschierten mit den Schilder, bauten sogenanntes Testudo (Schildkröte), zogen sich ales die Römer an und lernten vieles neues und oft auch etwas pikantes. Sie schossen mit dem Bogen und situierten sich in die Rolle der römischen Götter – vom Jupiter bis zur Cloaca Maxima. Nach diesem astrengendem Tag fielen wir ganz müde in unseren Schlafsäcken, damit wir morgen mit neuem Elan an dem Sporttag teilnehmen konnten.
Gemeinsam Europa (er)Leben – das war das Kennwort für sportliche Wochenende. Wir bauten Mannschaften und es konnte gleich losgehen! Volleyball, Soccer, Wasserballrennen und dazu dreimal Europaquiz. Manche Disziplinen mussten in die Sporthalle stattfinden, aber trozdem klappte es alles. Am Nachmittag und am Abend feierte dann die ganze Stadt mit seinen Gästen Europa-Tage in der Stadmitte.
Am Montag erlebten wir wieder etwas von dem europäischen Geschichte. Wir besuchten den heissesten Punkt im kalten Krieg – Point Alpha. Es gibt ja keinen besseren Weg, wie Geschichte sichtbar, erlebbar und begreifbar machen, als alles auf eigene Augen sehen und es auch berühren.
Nach der Führung entlang die Grenzekonstruktion fuhren wir zur Wasserkuppe in die Höhe 950 Meter, wo wir auf der Sommerrodelbahn und dem Rhönbob das ganze Nachmittag verbrachten. Faszination von der Geschwindigkeit, Wind in den Haaren und zauberhafter Ausblick – alles war dabei.
Und auf geht´s ins Phantasialand nach Brühl bei Köln! Grenzenloses Spass und spannendes Abenteuer auf einem Platz. Wir besuchten alle Kontinente, altes Berlin, die Verbotene Stadt, tiefe Afrika, Mexico und vieles mehr. Den ganzen Tag regnete es, aber aus diesem Grund waren die Wartezeiten auf die Attraktionen nicht so lange wie bei gutem Wetter. Man schaffte also viel mehr! Als Topattraktion wählten die Kinder Die Schwarze Mamba aus – die grösste Achterbahn. Und die, die noch mehr Mut hatten, probierten auch den FreeFall –Turm. Na, für die Rückfahrt nach Staufenberg holten wir lieber ein paar Säckchen ins Bus. Das Abend wurde von Ungarn und Tschechen gekrönt, die sich das Programm vorbereiteten. Tschechische Jugendlichen spielten ein paar Spiele und brachten den anderen manche tschechische Wörter, die Ungarn sangen mit uns ein ungarisch-deutsches Lied. Danach plapperten alle noch lange, weil da ganz viele neue Freundschaften entstanden.
Am Mittwoch wandelten wir auf Goethes Spuren in Wetzlar, wo wir auch Optikparcour absolvierten. Überwältigende Werke aus Glas, Wasser und Licht waren auf dem Weg ins historisches Zentrum zu sehen. Wir waren einfach fasziniert. Am Abend gab es dann Evaluierung des Ganze Aufenthalts und eine Abschlussparty mit McBacon und DJ Crawallo.
Am Donnerstag kam der Tag der Abreise. In vielen traurigen Gesichter konnte ich ab und zu nervöse Lächeln sehen, die volle Hoffnung und Ungeduld für nächstes Jugendaustausch waren. Sehen wir uns wieder? Sicherlich. Denn wir haben eine Brücke gebaut. Brücke vom Land zu Land, vom Herzen zum Herzen. Und diese Brücke ist die stärkste Brücke, die man bauen kann. Und genauso, wie wir uns in Staufenberg verabschiedeten, verabschiede ich mich:
„Über sieben Brücken musst du gehn
Sieben dunkle Jahre überstehn
Sieben mal wirst Du die Asche sein
Aber einmal auch der helle Schein!“