Mit dem Hexenbrennen in der Walpurgisnacht des 30. April sollen die Hexen vertrieben werden, die zwar für die Menschen ungefährlich waren, aber über das Vieh Unheil brachten. Zu diesem Zweck streute der Knecht vor jede Tür des Hofes Sand und legte außerdem Rasenstückte darüber. Die Mägde umsäumten den Düngerhaufen mit Dornhecken, an die sie rote Bändlein banden. In den Dornhecken sollten die Hexen, die in dieser Zeit große Macht besaßen, hängen bleiben, den Sand und die Grashälmchen aber mussten sie zählen, bevor sie ins Haus eindringen konnten, und derweilen war die lange Nacht vorbei. Inzwischen hatte die Bäuerin alle Ställe mit Vermut und schwarzem Kümmel ausgeräuchert. Sie ging auch dreimal um den Hof und hatte ihn von außen mit Weihwasser besprengt. Am Walpurgisabend versammelte sich die Dorfbevölkerung am Feuer, Kinder und Jugendliche zündeten den Hexenhaufen an. Mit brennenden Besen schlagten sie Kreise, um die Hexen zu verscheuchen.