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Einiges aus der Speisenkarte unserer Großeltern

Erinnerung oder Anstiftung für ein gesundes und leckeres Mittagsessen

Die Schönhengster Hausfrauen mussten einmal sehr tüchtig haushalten. Denn das Wohl hing von ihrem Können und ihrer Fähigkeit ab, die Familie und Dienstboten zur Zufriedenheit zu versorgen. Ein schmackhaftes Essen auf den Tisch zu bringen wollte ja jede Hausfrau.

Auf dem Land ernährte man sich in erster Linie davon, was der eigene Garten oder die Wirtschaft hervorbrachten. Ein paar Eier von den eigenen Hühnern waren immer zur Hand und so gab es Mohnnudeln und Palatschinken. Auch Erdäpfeln und Milch gab es immer und so wurde Kartoffelteig für „Powidlataschln“ Marillen- oder Zwetschkenknödel benutzt. Solche Knödel mit Semmelbrösel und zerlassenen Butter überstreut oder Germknödel mit Powidl, darüber Mohn, Zucker und Butter das schmeckt heute noch wunderbar. Im Garten war genügend Gemüse: Möhren, Erbsen, Kohlrabi, Fisolen, Kraut, Sellerie, Zwiebel, Knoblauch, Dill, Kren. Zugekauft wurden außer den nötigen Würzen keine Lebensmittel, es sei denn, für ganz besondere Anlässe.

Obwohl gewisse Gerichte jahreszeitlich vorherrschten, wurde doch abwechslungsreich gekocht und das Essen war der schweren Arbeit entsprechend kräftig und reichlich. Reichlich besonders bei Festen, Kirchweihen und Hochzeiten.

Aber man konnte in unserer Region auch das Sprichwort „Saure Wochen – frohe Feste“ im wahrsten Sinne des Wortes anwenden. An gewöhnlichen Wochentagen kam nur einfache Kost auf den Tisch, aber es durfte die Suppe als Vorspeise nicht fehlen. In abwechselnder Folge gab es dann: Einbrenn-, Erdäpfel- oder Knoblauchsuppe mit eingetropften Ei, Grieß oder Mehlnockerln als Einlagen. Erbsen, Linsen, Bohnensuppe, Kümmelsuppe, Graupen und Pilzsuppe aber auch die Brotsuppe schmeckten gut. Nicht zu vergessen sind die guten Sonntagsfleischsuppen mit Nudeln und Leberknödeln.

Lieblingsgerichte waren Kraut, Kartoffelgulasch, Fleischgulasch mit Knödeln und fein schmeckten die Grammelknödel / Grieben/ mit Kraut.

Eine besondere Rolle spielten auch die verschiedenen Mehlspeisen. So ein Strudel mit vielerlei Füllung, das war was! Dann waren auch immer begehrt und gern gegessen die guten Buchteln mit Powidl, Mohn, Quark, Kraut oder Obstfülle, Gugelhupf, Zwetschkenkuchen, Striezel, Marmorkuchen oder Krapfen und nicht vergessen dürfen wir die festlichen Teenkuchen.

Den Jahreszeiten und Erzeugung der Wirtschaft entsprechend, aß man zur Winterzeit hauptsächlich Schweinfleisch. Im Frühling bis zum Sommer Rauchfleisch / Geselchtes/ mit Sauerkraut und Knödel. Im Sommer gab es Backhändel und Kaninchen, der Herbst brachte dann die fetten Gänse und Enten.

Zur Jause und zum Gabelfrühstück gab es meist Brot mit selbstgemachtem „Hauskäse“, mit Quark, Marmelade und Schmalz, beliebt waren auch warme Grammeln.

Der Durst wurde früher meistens mit Quell- und Brunnenwasser gelöscht, am Herd stand immer ein schwarzer Kaffee und die Kinder haben einen guten Obstsaft erhalten. Für die Erwachsenen war auch mal das Obst in einer anderen Form da – ein gutes Zwetschgenwasser / Sliwowitz, Obstler / und aus gerösteter Gerste und Hopfen ein schmackhaftes Bier.

Ribislwein

1 Liter Ribislsaft, 3 Liter Wasser, 1 Kg Zucker – das alles in ein Glas füllen, mit einen Mull das Glas verschließen und 6 – 8 Wochen an einem warmen Ort gären lassen. Danach absieben, in Flaschen füllen und mit ausgekochten Korken verschließen.

Palatschinken / Omeletten

250 g Mehl, 3/8 l Milch, 3 Eier, etwas Salz, Fett oder Öl zum Ausbacken.

Aus Mehl, Milch, Eiern, Salz einen Tropfteig rühren, davon 8 dünne Palatschinken auf der Pfanne backen. Mit Marmelade bestreichen und mit Zucker bestreuen.